weiter unten: Portogalli - Chamisso - Schneidergeselle
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Italien Włochy |
Mein Römerzug. 1836 |
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Die erste Italienreise führte Gaudy im Frühjahr 1835 nach Rom. Es war die Erfüllung eines Lebenswunsches. Er besuchte die archäologischen und künstlerischen Stätten, z. T. in Gesellschaft von Franz Kugler, wanderte in der Umgebung und traf sich mit deutschen Künstlern. Einzelne Studien erschienen in den Zeitschriften Museum und Posaune, das Werk selbst 1836. |
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Die zweite Italienreise führte 1838-1839 über Turin - Genua - Neapel - Sizilien - Neapel wieder nach Rom; er hat sie unter dem Namen Reise- und Lebensbilder aus Italien in den Cottaschen Zeitschriften (Morgenblatt usw.) publiziert. Er bereitete sie für die Buchpublikation vor, starb jedoch vor der Drucklegung. Gesammelt erschienen sie erst in Bd. 5-6 der Sämtlichen Werke 1844. Die Reise- und Lebensbilder wurden in Zeitschriften vorabgedruckt: Die Novelle Baffetto wurde erst 1863 von seiner Schwester Constance von Kalckreuth in der Gartenlaube publiziert. |
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Chamisso ist todt! Die Sonne sank, ich stand auf dem Balkone,
Tief schlummerte der Golf: er glich der Schale
Die Glocken läuteten zum Engelsgruße; |
Ich träumte süß. Vergangnes war vergangen,
So ernst gemeint war also deine Mahnung,
Zu Füßen rauschte wild des Volks Gedränge Neapel den 21sten September 1838. |
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Chamisso und Gaudy waren eng befreundet. Chamisso hatte Gaudy 1832 zum Musenalmanach eingeladen, seit Gaudys Niederlassung in Berlin 1834 arbeiteten sie zusammen. Gaudy widmete Chamisso 1835 die Übersetzung des altfranzösischen Epos von Rollo, unterstützte ihn bei der Redaktion des Musenalmanachs und übersetzte mit ihm zusammen 1838 Bérangers Lieder. Gaudy erfuhr den Tod Chamissos (21. August 1838) Mitte September in Neapel. Sein Totengedicht erschien am 7. Januar 1839 in Cottas Morgenblatt. |
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Die heiter-satirische Erzählung ist das bekannteste Werk Gaudys. Der Berliner Schneidergeselle Romberger berichtet von seiner abenteuerlichen Wanderung nach Rom, zunächst als geduldeter Mitfahrer eines vermeintlichen Fürsten, dann in Gesellschaft eines neapolitanischen Tintenverkäufers. Rom ist voller Abenteuer in den Denkmälern der antiken Stadt, im Dunstkreis der Kirche, im Kreis der deutschen Künstler, ‒ und einer großen Liebe. Romberger kommt dabei in den Sitten des römischen Lebens fast zu Tode, schafft aber doch mit Hilfe eines deutschen Malerfreundes die rechtzeitige Rückkehr nach Berlin zum Stralauer Fischzug. Der Schneidergeselle ist bis in die 1930er Jahre immer wieder in vielen Ausgaben mit Illustrationen erschienen. |
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Romberger als Mitfahrer auf der Kutsche des vermeintlichen Fürsten. |
Der Schneidergeselle bei der Arbeit unterwegs in der Toscana. |
Gesang auf der Wanderung nach Rom. |
Tarantella-Tanz in Rom. |
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Im Atelier des deutschen Malerfreundes . |
Gemälde des Malerfreundes: "Zieten aus dem Busch" - Aktäon überrascht Diana im Bade. |
Mordversuch auf dem Forum Romanum. |
Glückliche Rückkehr nach Berlin zum Stralauer Fischzug. Ill. von Rainer Ehrt. Gransee: Edition Schwarzdruck 2023 |